Kommunaler Hauptfriedhof – angelegt ca. 1855. Der bis dahin bestehende „Alte Friedhof“ in der ehemaligen Lemberger Vorstadt (Przedmieście Lwowskie) an der heutigen Konarski-Straße (Ulica Konarskiego) war damals bereits vollständig belegt.
Der neue Friedhof erhielt eine symmetrische Anlage mit einer zentralen Hauptallee, die zu einer 1859 erbauten Friedhofskapelle führt. Rund um die Allee entstanden bald imposante Grabmale für die bedeutendsten Przemyśler Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts: hohe Beamte der kaiserlich-königlichen Verwaltung und Armee, Würdenträger der römisch- und griechisch-katholischen Domkapitel, aber auch Teilnehmer von Kämpfen für die Unabhängigkeit Polens und Repräsentanten von Wissenschaft und Kunst.
Die hier erhaltenen Grabmale sind von hohem künstlerischen Wert – die schönsten wurden von Lemberger Bildhauern geschaffen, vor allem von Paul Eutele, Johann Schimser, Ludwik Tyrowicz und Julian Markowski. Daher rührt auch die nicht zu übersehende Ähnlichkeit mit den berühmten Lemberger Friedhöfen, vor allem dem Lytschakiwski-Friedhof. Ergänzt werden sie von einigen Dutzend Grabstätten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die vom alten Friedhof hierher verlegt wurden; die älteste von ihnen ist auf das Jahr 1806 datiert.
Der Friedhof wurde mehrere Male vergrößert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand die bis heute bestehende räumliche Struktur seines ältesten, historisch wertvollen Teils. Damals, 1909, erhielt er auch die beeindruckende neugotische Mauer an der Ulica Słowackiego (Słowacki-Straße). All seine Bestandteile – die Raumaufteilung, die durch die Lage auf dem welligen Hang eines Hügels noch unterstrichen wird, aber auch der Formenreichtum der Grabmale zusammen mit den hohen, wie komponiert wirkenden Bäumen – machen diesen Friedhof unstrittig zu einer der schönsten Nekropolen des ganzen Landes.